Streszczenie
Wisława Szymborskas Der Dichter und die Welt und Olga Tokarczuks Der sensible Erzähler könnten als Stimmen der qua Nobelpreis kanonisierten Schriftstellerinnen auf den ersten Blick unterschiedlicher nicht sein. Und doch verbindet sie sehr viel. Ziel des Beitrags ist es, die beiden Nobelpreisreden vergleichend zu analysieren und insbesondere nach den Autorschaftskonzepten und dem Status der schönen Literatur in der Gegenwart, aber auch nach zeitkritischen Inhalten und ethischen Imperativen zu fragen. Die Gleichzeitig keit von Nicht-Fiktionalität und Performativität, wie sie für Nobelpreisreden charakteris tisch ist, provoziert die Frage, inwiefern diese Texte der essayistischen Form oder sogar der aktuell diskutierten Problematik der (weiblichen) Essayistik als Form des Widerstands entsprechen.